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Warum ich in den Wald ging

Es ist heute der 20. Dezember im Jahr 2017.

Hätte mir jemand vor einem Jahr erzählt, dass ich einmal einen Blog beginnen werde...ich...nie...womit?

Und nun sitze ich hier um 17.00 Uhr, draußen ist es nasskalt, ich habe gerade Holz nachgelegt im Kamin hier auf dem Bauernhof in Mülheim an der Ruhr, der Ofen singt leise sein Lied, knackt, summt, mein Blick schweift ab zu den Lichterketten im Fenster und ich bin jetzt irgendwie ergriffen. Ich weiß nicht wohin mich meine Worte führen werden. Ich weiß nur eins: Ich möchte euch von meiner Geschichte erzählen. Warum ich in den Wald ging.....

Einfach drauf los schreiben, mal schauen, was es mit mir macht, mit euch macht.

Eigentlich weiß ich in diesem Moment nicht, womit ich beginnen soll. Ich lass mich führen, so wie ich es im Wald gelernt  habe, auf meinen Bauch hören, kurz die Augen schließen und die Antwort abwarten.

OK. Beginne ich in der Mitte meines Lebens, gefühlt zumindest. Ich war 51 Jahre alt und wusste von einer zur anderen Minute nicht mehr, was ich bitteschön am Schalter der Sparkasse Mülheim an der Ruhr zu tun hatte. Blitze vor den Augen, Klingeln in den Ohren, dumpfe Stimmen meiner Kunden und nun war mein Passwort am PC gefragt. Weg, einfach weg, ich wusste es nicht mehr. Völlig verwirrt drehte ich mich zu meinem Chef, der in diesem Moment gerade an mir vorbei ging. Er hatte mich in den acht Jahren, die ich nun schon in dieser Geschäftsstelle arbeitete, gut kennen gelernt, sah mir in die Augen und sagte zu den Kunden, die in meiner Schlange auf Hilfe warteten: "Bitte warten Sie kurz, eine andere Mitarbeiterin wird Ihnen sofort weiter helfen".

Er nahm mich bei Seite und führte mich in den Besprechungsraum. Von diesem Tage an war ich acht Monate nicht mehr an meinem Arbeitsplatz. 

Ähnliche Geschichten passieren täglich in der Arbeitswelt. Da geht man dann zum Arzt und der sagt dir: "Sie haben Burnout". Wie peinlich, ich doch nicht. Ich, die nach außen immer so stark rüber kommt, zweimal geschieden, immer wieder aufgestanden, Kinder an die Hand genommen und wieder von vorne angefangen hat. Wieso habe ich denn jetzt einen Systemausfall? Was sollen denn die Kollegen von mir denken? Kann ich mich da je wieder blicken lassen? Tausend Fragen gingen mir durchs Hirn. Völlig erschöpft saß ich abends auf der Couch und hörte nur einen Satz in meinem Kopf: "Nutze diese Gelegenheit".

Welche Gelegenheit, wozu nutzen?

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